Starkes Zeichen der Solidarität


Es beginnt als kleines Projekt des bayerischen Landesverbands: Der Weihnachtstruck. Das ist nun schon 30 Jahr her. Zum 30-jährigen Jubiläum gibt es auch einen Miniaturtruck.

Über die drei Jahrzehnte entwickelt sich daraus die heute deutschlandweit bekannte Hilfsaktion des Bundesverbands der Johanniter-Unfall-Hilfe. In ganz Deutschland engagieren sich tausende Privatpersonen sowie zahlreiche Firmen und ermöglichen so Hilfe für Menschen in Not. Zugleich ist es praktische Friedensarbeit, das zeigen die aktuellen Krisen, nicht zuletzt der andauernde Krieg in der Ukraine. Jedes Weihnachtstrucker-Päckchen ist für die Empfänger ein Beweis dafür, dass andere an sie denken. „Es ist sehr schmerzlicher zu beobachten, dass die Not heute vielerorts sogar wieder zunimmt“, findet Andreas Hautmann, Mitglied des Landesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Bayern. Auch in Deutschland ist der Johanniter-Weihnachtstrucker bereits im dritten Jahr aktiv.

Bild: Saskia Rosebrock, Johanniter

Bewährtes und Neues im Einklang

Drei Jahrzehnte Johanniter-Weihnachtstrucker, das bedeutete auch, laufende Veränderungen und überraschenden Ereignissen. Am Ziel dieses Aktion hat sich seit dem Start nicht verändert: Hilfe für notleidende Menschen in Südosteuropa und auch um die eigene Ecke in Deutschland. Verteilt werden die Päckchen zum Beispiel an wirtschaftlich schwache Familien, Armenküchen, Alten- und Kinderheime in Albanien, Bosnien, Bulgarien und Rumänien, in der Ukraine und der Republik Moldau.

Bild: Marion Martin, Johanniter

Sogar helfen ist gefährlich

Insbesondere Lieferungen nahe der Front rund um Cherson, Mykolajiw und Odessa sind angesichts täglicher Angriffe hochgefährlich. Die umfassenden Zerstörungen und der Winter erschwerten die Hilfe zusätzlich. Fahrten, für die Teams normalerweise anderthalb Stunden brauchen, dauern mehr als sechs Stunden, da teilweise riesige Umwege gefahren werden müssen. Dies erhöht auch die Gefahr für die Mitarbeitenden durch versteckte Minen und Streumunition.

Herpa-Produktmanager Stefan Blank übergibt das Modell des Johanniter Weihnachtstruck an Ulrich Kraus. Bild: Johanniter

Miniatur als Dank

„Zum 30. Jubiläum des Johanniter-Weihnachtstruckers haben wir uns im letzten Jahr etwas Besonderes für unsere Helfer überlegt“, erzählt Ulrich Kraus, Projektleiter Weihnachtstrucker. „Gemeinsam mit Herpa haben wir den Johanniter-Weihnachtstruck im Miniaturmodell anfertigen lassen.“ Es ist eine Aufmerksamkeit für die fleißigen Helfer im ganzen Bundesgebiet. „Das Modell ist bei den Engagierten sehr gut angekommen“, freut sich Kraus. „Ich werde immer wieder darauf angesprochen.“ Nur mit vielen helfenden Händen ist die Aktion überhaupt möglich. Und schon jetzt steht fest, auch 2024 werden die Johanniter wieder für Spenden zum Johanniter-Weihnachtstrucker aufrufen (müssen).

Bilder: [1] Mani Gutau (Johanniter), [2] Marcel Kohler (Johanniter) und [3] Marion Martin (Johanniter)
Text: Mathias Neigenfind
Titelbild: Stefan Urban

Zahlen, Daten, Fakten 2023

70.241 gepackte Päckchen
2.225 Päckchen wurden in Deutschland verteilt.
450.000 Euro Geldspenden
7 Länder (inklusive Deutschland), in die die Hilfen flossen

www.johanniter.de
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