Flughöhe Null


Die Idee zum Straßentransport der Junkers F 13 entsteht bei Heinz Hofmann, als er einen Artikel in einer Zeitschrift für historische Flugzeuge liest. Dort wird beschrieben, wie die F 13 von der Werkstatt, welche die Restaurierung durchgeführt hat, zum Flugzeughangar des Besitzers überführt wird. Beim Vorbild erfolgt dies zum Schutz in einem Planenauflieger. Um dem Betrachter des Modells die Detailierung des Flugzeugmodells und seiner Verladung nicht vorzuenthalten, kommt bei der Modellumsetzung ein offener Teletrailer (Teleskop-Auflieger) zum Einsatz.

Verwendete Modelle

Als Transportfahrzeug wird das Modell des dreiachsigen MAN TGS mit Ladekran der Spedition Trost aus dem österreichischen Traisen verwendet. Das Modell besitzt einen dreiachsigen Teletrailer (Art.-Nr. 314831). Jedoch kann auch jedes der Nachfolgemodelle eingesetzt werden. Diese besitzen zwar eine andere Firmenbedruckung, sind ansonsten jedoch baugleich. Für die zu transportierende Junkers F 13 wie das Modell der 1:87-Nachbildung einer Lufthansa F13 „Dommel“ (Art.-Nr. 019354-001) eingesetzt.

Die Modellumsetzung

Da an der Zugmaschine und am Trailer keine Änderungen vorzunehmen sind, geht es gleich an die Modifikation der Junkers F13. Hierzu müssen zuerst die Flügel vom Rumpf getrennt werden. Der Rumpf kann bis auf Weiteres beiseitegelegt werden. Mit einer feinen Resinsäge (Modellbausäge) werden zuerst die beiden Schnittstellen markiert, an der anschließend die Flügel vom Mittelsegment getrennt werden.

Das endgültige Abtrennen bzw. Abschneiden der Flügel erfolgt mit dem Schneidegerät „The Chopper“, mit dem sich besonders Kunststoffprofile sehr genau ablängen lassen. Aber auch Schnitte bei Modellumarbeitungen wie hier, sind damit sehr gut auszuführen. Ein Vorteil von „The Chopper“ ist, dass keine Ausfransungen beim Schneiden bzw. Sägen entstehen.

Transportauflage für den Rumpf

Wie beim Vorbild wird auch der Modellrumpf für den Straßentransport auf einem Transportgestell gelagert. Dieses entsteht aus 2 x 2 mm Profilen von Evergreen – ebenfalls mit „The Chopper“ abgelängt. Vorbildentsprechend werden diese anschließend mit Kunststoffkleber miteinander verschweißt.

Nachdem der Kleber getrocknet ist, werden vier 1,3 mm Löcher als Aufnahme für die Stützen gebohrt, welche später in die Fahrwerksaufnahme eingreifen sollen. In allen vier Bohrlöchern wird nun 1,3 mm Rundmaterial eingeklebt, das vorerst nur grob abgelängt ist. Das genaue Anpassen erfolgt erst kurz bevor das Gestell mit dem Flugzeugrumpf verheiratet wird. Abschließend wird an jedem Ende der Quertraversen eine kleine 1 mm-Messingösen eingesetzt. In diese werden später die elastischen Spannseile eingefädelt. Die Farbgebung der Traverse ist original in RAL 2002 Blutorange ausgeführt. Im Modell erfolgt die Farbgebung mittels einer Airbrush Infinity und der Airbrush-Acrylfarbe „Bloody Orange (RAL 2002)“ von AirbrushColor4you. Vor dem Farbauftrag wird die Transporttraverse mit wasserverdünnbarem Silikonreiniger für die Colorierung vorbereitet.

Zusammenbau des Rumpfs

Das von den beiden Flügeln befreite Rumpfsegment wird nun wieder am Restrumpf befestigt. Provisorisch wird nun der komplettierte Rumpf auf die Transporttraverse gesetzt und die Stützen, welche in die Fahrwerksaufnahme greifen, so abgelängt, dass der Eindruck dem des Vorbilds entspricht.

Der Propeller wird gelagert

Bei einem Flugzeugtransport auf einer Straße wird immer der Propeller von der Maschine abmontiert und gesondert transportiert. Dies wird auch im Modell so umgesetzt. Auf zwei Europaletten (Herpa Artikel-Nr. 052900), die mit Kunststoffkleber zusammengefügt werden, lagert der Propeller. Gegen Verrutschen wird dieser mit Winkelprofilen (Evergreen) und Unterlegkeilen (Artitec) gesichert. Nach dem Trocknen der Klebeverbindungen werden noch Spanngurte zur weiteren Sicherung angebracht.

Die F13 wird verladen

Nun wird die auf der Transporttraverse platzierte Junkers F13 im hinteren Teil des Teletrailers mittels Kunststoffkleber befestigt. Nachdem dieser getrocknet ist, wird ein Elastikfaden (Nähbedarf) als Imitation von kunststoffummantelten Sicherungsseilen durch die Ösen der Traverse und über Cockpit und Motor gezogen und mit Sekundenkleber in den Ösen fixiert.

Anschließend werden noch Europaletten unter dem Hecksporn des Rumpfs platziert und auf dem Trailer verklebt. Beim Vorbild sind diese Paletten mit dem Trailerboden verschraubt, ebenso wie die Traverse und alle anderen Lagerungshilfsmittel. Auf die Schraubennachbildung wird im Modell verzichtet. Zwischen Heckspornpaletten und den Flügelstummeln wird nun die Palette mit dem gelagerten Propeller eingefügt und ebenfalls fixiert.

Transporthalterung für die Flügel

Aus Platz- und Stabilitätsgründen werden die Flügel stehend transportiert. Hierfür entstehen spezielle Halterungen aus zwei Europaletten, Winkeleisen und kleinen Holzbalken. Im Modell wird jede der zwei Halterungen aus einer Palette, zwei Kunststoffwinkeln (Evergreen) und zwei Kanthölzern von 1,5 x 1,5 mm gefertigt. Auf die Europaletten werden jeweils zwei Winkel so platziert und fixiert, dass zwischen den nachfolgend anzubringenden Holzleisten der Platz für einen Flügel bleibt.

Verladen der Flügel auf dem Trailer

Wenn beide Flügel in ihrer Halterung eingeklebt sind, werden diese auf dem Trailer platziert. Sie stehen Richtung Zugmaschine und flankieren den Rumpf des Flugzeugs. Zusätzlich werden die Flügelenden jeweils auf einer Europalette gelagert. Der Heckflügel wird auf zwei Europaletten platziert und vorne sowie hinten mit jeweils seitlich hochkant fixierten Europaletten gesichert.

Weitere Transportsicherungen

Bevor der Modelltransport von der Werkbank rollen darf, sind weitere Sicherungen des Transportguts erforderlich. Die Flügelenden werden zusätzlich von einem Lattengestell gegen Verrutschen und Vibrieren gesichert. Dieses entsteht aus 1 x 2 mm Kiefer-Holzleisten, welche vorher mit eichenfarbiger Lasur coloriert werden. Über dieses Gestell und ohne die Flügel zu berühren, wird ein Spanngurt angebracht. Dieser wird auf der Unterseite des Trailers mit Sekundenkleber befestigt. Auch der Flugzeugrumpf erhält eine zusätzliche Sicherung mit einem Spanngurt. Zum Schutz des Rumpfes werden drei Bretter aus Holzleisten (1 x 2 mm) unter den Spanngurt gelegt und wie eben beschrieben fixiert. Zwei Warntafeln runden den Trailer ab.

Finish und Abfahrt

Vor dem Verlassen der Werkbank erhält die Zugmaschine noch ihre Außenspiegel. Auf Kfz-Kennzeichen wird aus Mangel an passenden Decals verzichtet. So ausgestattet steht der Transport zum Verlassen der Werkbank bereit.

Modellbau, Bilder und Text: Heinz Hofmann

Eingesetzte Materialien

AirbrushColor4you: Farben www.airbrush4you.de

Artitec: Spanngurt, Keile www.artitecshop.com

Evergreen: Verschiedene Kunststoffprofile www.ds-design.de

Frank Horschig: Echtholzleisten www.modellbau-holz.jimdo.com

Herpa: MAN TGS „Trost“ mit Teletrailer und Junkers F13 Lufthansa “Dommel” www.herpa.de

Uhu: Kunststoffkleber Plast Spezial www.uhu.com